Handelsgerechtigkeit

Schokolade ohne Ausbeutung mit Amanase

Schokolade ohne Ausbeutung mit Amanase

Entdeckt die faszinierende Welt der Schokoladenproduktion in Afrika. Erfahrt mehr über die Pioniere der Branche, wie Amanase, die durch lokale Produktion und Ausbildung von Chocolatiers wichtige soziale und wirtschaftliche Impulse in ihren Gemeinden in Afrika setzen. Erfahrt in diesem Artikel am Beispiel vom Schoko-Start-Up Amanase, wie sich Engagement vor Ort auszahlt und welche Rolle die Schokoladenproduktion in der Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele spielt.

Die dunkle Seite der Schokolade: Kinderarbeit in der Kakaoproduktion

Trotz ihrer süßen Verlockung verbirgt die Schokoladenindustrie eine bittere Wahrheit, die oft im Schatten des Genusses bleibt: Kinderarbeit. Besonders in Westafrika, wo ca. 70% des weltweiten Kakaos angebaut wird, ist dieses Problem weit verbreitet. Länder wie die Elfenbeinküste und Ghana sind die Hauptproduzenten von Kakao und gleichzeitig die Hotspots, wo Kinder unter oft gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen.

International anerkannte Zertifizierungen wie Fairtrade und UTZ Certified haben zwar Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit erzielt, indem sie bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fördern, doch das Problem ist noch lange nicht gelöst. Als Konsument:innen können wir einen Unterschied machen, indem wir bewusst Schokoladenprodukte wählen, die transparent ihre Herkunft und die Einhaltung ethischer Standards in der Produktion nachweisen.

🍫 Welche Schokolade ist frei von Kinderarbeit und kommt aus Afrika?

Die Auswahl von Schokolade, die frei von Kinderarbeit ist, ist ein wichtiger Schritt, um ethischen Konsum und soziale Verantwortung zu fördern. Marken wie Amanase, fairafric, Latitude und MIA Chocolate setzen sich aktiv dafür ein, faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und bieten Transparenz in ihren Produktionsprozessen. 

Der größte Hebel bei Amanase zum Beispiel ist, dass sie den Farmer:innen ein zusätzliches Einkommen zahlen, das sie durch ihre Bio-Zertifizierung und dem Training in nachhaltigen Landbau erzielen. Ihre Erfahrung zeigt, dass die Farmer:innen dadurch mehr in die Bildung ihrer Kinder investieren. Sie wissen um die Bedeutung der Bildung für ihre Kinder, es gilt keinen Schultag zu verpassen. Schon heute haben einige Kinder der Farmer:innen einen Universitätsabschluss. 

Achtet beim Kauf auf Zertifizierungen wie Fairtrade oder UTZ, die zusätzlich bestätigen, dass die Produkte ohne Kinderarbeit hergestellt wurden.

🌱 Warum ist es wichtig, Schokolade aus Afrika zu unterstützen?

Die Schokoladenindustrie in Afrika bietet eine einzigartige Chance, die Wertschöpfungskette zu verändern und den Kakaobauern vor Ort gerechte Entlohnung zu ermöglichen. Durch den Kauf von Schokolade, die in Afrika hergestellt wird, unterstützen wir nicht nur lokale Gemeinschaften, sondern tragen auch zur Bekämpfung von Kinderarbeit und Armut bei.

🎉 Amanase: Ein Positivbeispiel für nachhaltige Schokoladenproduktion in Afrika

Afrika steht nicht nur für atemberaubende Landschaften und reiche Kulturen, sondern auch für die Ursprünge des Kakaos. Inmitten dieses Kontinents liegt das Dorf Amanase, das eine Schlüsselrolle in der Schokoladenproduktion spielt. 

Doch was macht Amanase so besonders und warum sollten wir Schokolade aus Afrika unterstützen?

Amanase ist ein bedeutendes Beispiel für nachhaltige Schokoladenproduktion in Afrika. In diesem kleinen Dorf, das auch fairafric’s Schokoladenfabrik beherbegt – Muttergesellschaft von Amanase –, werden auch feinste Schokoladenspezialitäten aus lokalen Zutaten handgefertigt. Schokoladenfabrik beherbergt, werden feinste Schokoladenspezialitäten aus lokalen Zutaten hergestellt. Die Chocolatiers und Chocolatières von Amanase kreieren mit viel Liebe und Professionalität köstliche Schokopralinen, die nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch einen positiven Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten.

💡5 Fragen an Amanase:

Was inspirierte Amanase dazu, die Ausbildung zum Chocolatier in Ghana zu initiieren? Auf welche Weise trägt Amanase zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung in Ghana bei?

Bei Amanase wird unser alltägliches Handeln von der Vision geleitet, positive Veränderungen in der Schokoladenindustrie herbeizuführen – bzw. besser gesagt: die fairste Schokolade der Welt herzustellen! 

Die Ausbildung von Chocolatiers in Ghana wurde dabei aus mehreren Gründen ins Leben gerufen:

  • Erstens schaffen wir Arbeitsplätze und bieten jungen Ghanaern und Ghanaerinnen eine vielversprechende Perspektive. 
  • Zweitens stärken wir die Wertschöpfung vor Ort, indem wir die Schokoladenproduktion direkt in Ghana fördern. Dies trägt dazu bei, den Wert der lokalen Ressourcen zu erhöhen – denn in der Regel wird Schokolade in Europa oder den USA hergestellt.

Amanase trägt auf vielfältige Weise zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung in Ghana bei:

1. Arbeitsplatzschaffung:

Durch die Ausbildung von Chocolatiers vor Ort schafft Amanase Arbeitsplätze für junge Ghanaerinnen und Ghanaer. Wir schaffen Arbeitsplätze, fördern Bildung und setzen neue Standards für nachhaltiges und ethisches Unternehmertum.

Unser Schichtleiter Richard ist ein gutes Beispiel für diesen Aufschwung. Er gehört zu den ersten 5 Chocolatiers, die bei uns die Ausbildung durchlaufen haben. Bevor er bei uns gestartet ist, war er 4 Jahre arbeitslos, trotz abgeschlossenem IT Studium. Heute ist er Schichtleiter, verantwortet ein Team von knapp 10 Chocolatiers, ist in der Lage, seine Familie zu versorgen und seine Kinder zur Schule zu schicken.

Zudem sorgt jeder Job, den wir bei uns in der Manufaktur schaffen, für 2,8 zusätzliche Jobs in Zulieferbetrieben. Bestes Beispiel dafür ist unsere Zusammenarbeit mit einer lokalen Druckerei, mit der wir dank fairafric seit letztem Jahr zusammenarbeiten. Das Auftragsvolumen hat dafür gesorgt, dass der Drucker nicht nur über die nächsten Jahre wirtschaftliche Sicherheit für seinen Betrieb schafft, sondern auch weiteren Menschen die Möglichkeit gibt, zu arbeiten. 

     2. Wertschöpfung vor Ort:

    Indem Amanase die Schokoladenproduktion direkt in Ghana fördert und lokale Ressourcen wie Kakao verwendet, wird die Wertschöpfung vor Ort gestärkt. Dies trägt dazu bei, die Einkommensströme innerhalb der Gemeinschaften zu erhöhen.

    Denn was viele nicht wissen: Es kommen zwar über 70% des weltweiten Kakaos aus Westafrika, aber nur 1% der Schokolade wird dort auch hergestellt. Wir verlagern mehr als 90% der Wertschöpfung ins Ursprungsland. Im Vergleich: Bei konventioneller Schokolade sind es nur 3-4%.

       3. Fairer Handel und faire Entlohnung:

      Amanase setzt sich für faire Handelspraktiken ein und zahlt den Kakaobauern die höchste Kakaoprämie in ganz Westafrika. Auch die Unterstützung von Bio-Anbaumethoden trägt dazu bei, die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften zu verbessern.

       4. Ökologische Nachhaltigkeit:

      Durch den Einsatz von ökologischen Anbaumethoden, eine CO₂-neutrale Produktion in der solarbetriebenen Manufaktur und die Förderung von dynamischen Agroforstsystemen trägt Amanase zur ökologischen Nachhaltigkeit in der Region bei und unterstützt damit auch die langfristige wirtschaftliche Stabilität. Durch die Partnerschaft mit Serendipalm gehen wir sogar noch einen Schritt weiter und streben Klimapositivität an, indem wir Kakao aus dynamischen Agroforstsystemen beziehen.

        Insgesamt möchten wir eine Schokolade schaffen, die nicht auf Kosten von Mensch und Umwelt hergestellt wird, sondern als Symbol für Fairness, Qualität und Genuss steht. Wir denken die gesamte Wertschöpfungskette mit und legen Wert darauf, dass unsere Produkte auch für die Konsument:innen so gut wie möglich sind – daher sind sie komplett vegan und ohne raffinierten Zucker hergestellt.

         

        Wie gestaltet sich der Ausbildungsprozess bei Amanase, und welche besonderen Herausforderungen gibt es dabei?

        Die Ausbildung unserer Chocolatiers dauert 6 Monate. In dieser Zeit erwerben die Auszubildenden die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Die Auszubildenden lernen dabei verschiedene Aspekte der Schokoladenherstellung, einschließlich Rezepturen und Herstellungsverfahren. Dazu gehören Techniken wie Tempering, Panning, Dipping und Karamellisieren. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um eine Vielzahl von Schokoladenprodukten herzustellen, die den Qualitätsstandards von Amanase entsprechen. Auch die Verpackungslehre ist Bestandteil der Ausbildung. 

        Nachdem die Auszubildenden die erforderlichen Fähigkeiten erlernt haben, werden sie herausgefordert, entweder eine neue Rezeptur zu entwickeln oder eine bestehende zu optimieren. Dies fördert ihre Kreativität und ihr Verständnis für die Produktentwicklung, während sie gleichzeitig die erlernten Fähigkeiten anwenden.

        Wie wirkt sich die Vor-Ort-Produktion auf die Qualität und den Geschmack der Schokolade aus? Welchen Unterschied gibt es zu konventionellen Schokoladen?

        Bei Amanase nutzen wir nur hochqualitative Zutaten und all unsere Kreationen werden handgefertigt  – das schmeckt man auch. 

        Unser Kakao kommt direkt aus Ghana. Neben Bio-Anbau schult unser Partner Serendipalm die Farmerinnen im Farmmanagement, um den Ertrag und die Qualität des Kakaos zu steigern und damit die Einkommen der Bauern zu erhöhen. 

        Wir achten bei unseren Rohstofflieferanten zudem darauf, dass diese entsprechende Sozial-, Bio- und Qualitätsansprüche erfüllen. Unser Zucker stammt bspw. aus Mozambique. Pure Live verfolgt eine strenge Überwachung der gesamten Lieferkette, unterstützt ihre Landwirtinnen und Landwirte in den jeweiligen Anbauländern und schafft neben Wachstumschancen für die MitarbeiterInnen in Mosambik auch eine Infrastruktur vor Ort. 

        Zudem sind wir bei Amanase frei von Aromen, Zusatzstoffen und Konservierungsmitteln. Mit ca. 50% weniger Zucker als in konventioneller Tafelschokolade sind unsere Produkte zudem deutlich schokoladiger.

        Besonders cool: Trotz hohem Kakaoanteil lieben in der Riegel auch die Kleinen unsere Kreationen – diese Erfahrung haben wir in einer Vielzahl an Verkostungen definitiv machen können! 

        Welche Auswirkungen hat Euer Engagement in Ghana auf die globale Schokoladenindustrie und die Wahrnehmung von Verbraucher:innen?

        Indem wir nachhaltige Anbaumethoden, fairen Handel und soziale Verantwortung in den Mittelpunkt unserer Geschäftspraktiken stellen, sind wir Pioniere für Innovationen in der Schokoladenindustrie. Wir setzen neue Standards und ermutigen andere Unternehmen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um eine positive Veränderung in der Branche voranzutreiben. 

        Durch die transparente Kommunikation unserer Werte und Prinzipien sensibilisieren wir darüber hinaus auch die Verbraucher:innen für die Herausforderungen in der Kakaobranche. Wir teilen die Geschichten hinter unseren Produkten und zeigen, wie unser Handeln einen Unterschied macht, um das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu stärken.

        Was sind die nächsten Schritte für Amanase, und wie plant Ihr, Eure Mission weiter auszubauen?

        Unsere nächsten Schritte zielen darauf ab, unser Engagement für eine nachhaltige und faire Schokoladenproduktion zu verstärken:

        1. Erweiterung der Ausbildungsprogramme:

        Wir planen, unsere Ausbildungsprogramme für Chocolatiers weiter auszubauen, um noch mehr jungen Menschen in Ghana eine Perspektive zu bieten. So haben wir ganz frisch unser Ausbildungsdarlehen 2024 gelauncht.

        2. Ausweitung des ökologischen Anbaus:

        Wir setzen uns dafür ein, den ökologischen Anbau von Kakao weiterhin zu fördern und auszuweiten. Ausweitung der Produktpalette: Wir arbeiten gerade fleißig daran, unsere Produktpalette weiter auszubauen und neue Produkte einzuführen. Helina, eine unserer ersten Chocolatiers wurde mittlerweile zu unserer Produktentwicklung befördert und tüftelt an neuen Kreationen. Also, stay tuned!

          🫱🏼‍🫲🏾 Was könnt Ihr tun um zu unterstützen?

          Indem wir bewusst Schokolade aus verantwortungsvoller Produktion wie die von Amanase wählen, unterstützen wir nicht nur die nachhaltige Entwicklung afrikanischer Gemeinschaften, sondern tragen auch dazu bei, die Schokoladenindustrie weltweit zu einer faireren und umweltfreundlicheren Branche zu transformieren.

          Lasst uns gemeinsam den Wandel fördern, der nicht nur gut schmeckt, sondern auch Gutes bewirkt. 🍫🌎

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